Die jungen Erwachsenen
Aufgrund gesetzlicher Vorschriften müssen unsere Mädchen das Heim verlassen, sobald sie 18 Jahre alt sind. Das ist ein schwieriger Schritt für die Jugendlichen, die zum großen Teil ihre gesamte Kindheit und Jugend bei uns verbracht haben. Einige haben dann ihren Schulabschluss noch nicht beendet, geschweige denn eine Ausbildung gemacht, sollen aber bereits auf eigenen Füßen stehen und allein zurechtkommen. Aus dieser Problematik wird unser zweiter Fokus immer dringlicher, nämlich den Weg der Mädchen in einen Beruf und damit in ein unabhängiges Leben sicherzustellen und zu begleiten.
Während des Studiums oder der Ausbildung arbeiten die Mädchen, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Manche arbeiten aber auch nur, um sich über Wasser halten zu können und haben daher keine Möglichkeit, zusätzlich eine Ausbildung zu machen.
Die Art und Weise einer notwendigen Unterstützung ist daher sehr individuell. Die einen brauchen Hilfe bei der Finanzierung des Lebensunterhalts, andere benötigen Wohngeld, wiederum andere Unterstützung bei konkreten Projekten. Begonnen haben wir bereits.
Isabelle
Isabelle betreibt mit einem Geschäftspartner das kleine Café „Golden Coffee“ in Concepción (ca. 20 Kilometer nordwestlich von Huancayo). Der bisher erwirtschaftete Überschuss steckt im Mobiliar und der Ausstattung. Wir haben sie mit einem Zuschuss für den Wareneinkauf unterstützt, damit sie einmal für mehr als ein paar Tage im Voraus Rohmaterialien in größeren Gebinden einkaufen kann.
Kelly
Kelly ist ausgebildete Kosmetikerin und arbeitet selbstständig in einem Kosmetikstudio. Sie arbeitet 7 Tage in der Woche und finanziert sich komplett selbst. Wir möchten sie ein Jahr lang mit einem Wohnzuschuss unterstützen, damit sie einmal zum Durchatmen kommt.
Neben Isabelle und Kelly sind weitere junge Frauen aus unserem Heim in vergleichbaren Lebenssituationen und benötigen unsere Hilfe.
Die Zukunft unserer Mädchen
Zusätzlich zur Betreuung der Kinder im Heim sind individuelle Lösungen für unsere jungen Frauen gefragt. Wir stehen rund ums Jahr in engem Kontakt mit den jungen Menschen, die das Heim verlassen haben und sprechen intensiv mit ihnen, wenn wir vor Ort sind. Mit ihnen zusammen überlegen wir, wie es für sie weiter gehen kann und wie wir sie auf ihrem Weg begleiten und sie unterstützen können.
In 2024 werden mit Helen, Yarira und Lucía weitere 3 Mädchen 18 Jahre alt und müssen das Heim verlassen. Wir möchten auch ihnen eine Zukunftsperspektive bieten können.